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Costa Rica – Pura Vida

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Costa Rica – Pura Vida
Costa Rica – Pura Vida

Voller Vorfreude checken wir drei Stunden vor geplantem Abflug am Flughafen in Cusco uns und unser Gepäck ein. Nachdem uns die überaus freundliche Dame hinter dem Schalter die Boardingpässe ausgehändigt hatte informierte Sie uns darüber, dass unser Flieger eine Stunde Verspätung habe. Im Wissen, dass wir so unseren Anschluss nach San José möglicherweise verpassen könnten, verlangten wir unser Gepäck zurück um bei einer anderen Gesellschaft kurzfristig einen Flug nach Lima zu buchen um so unseren Anschlussflug wahrnehmen zu können. Die liebenswerte Dame am Peruvian Airline Schalter verweigerte uns dies jedoch und wollte uns das Gepäck, welches noch neben ihr stand, partout nicht mehr zurückgeben.
Nach einigen Diskussionen resignierten wir, begaben wir uns mit getrübter Stimmung widerwillig zu den Gates und machten uns auf lange Warterei gefasst – immer noch in der Hoffnung, der Flug sei vielleicht doch nicht so arg verspätet und wir können in 45 – 60min unseren Anschluss in Lima kriegen. Als dann zur geplanten Abflugzeit unser Flug P90210 immer noch nicht auf der Anzeige erschien, wurden wir noch ungeduldiger und versuchten – zusammen mit anderen verärgerten Passagieren – an irgendwelche Informationen zu gelangen. Vergebens. Nach langer Warterei kümmerte sich dann endlich ein armer Tropf um uns, welcher bei allen Passagieren als Sündenbock herhalten und sich beschimpfen lassen musste. Nach gut fünf Stunden Warterei wurde der Flug dann offiziell gestrichen und uns wurde versichert, dass unser Weiterflug nach Costa Rica für den nächsten Tag organisiert werde. Daraufhin wurden wir in ein Hotel in Cusco gebracht – Also doch nochmals eine Nacht in Peru. Mit einem mulmigen Gefühl bezüglich des Weiterflugs gings am nächsten Morgen erneut zum Flughafen (und täglich grüsst das Murmeltier). Überraschenderweise wusste beim Checkin niemand etwas von unserer Verbindung, und wir wurden angewiesen, in Lima an den Checkin Counter zu gehen. Dort sei alles organisiert. Nun ja, es kam wie es kommen musste: als wir endlich in Lima ankamen, wusste von den dortigen Peruvian Mitarbeitern niemand etwas von unserer Verbindung und der hilfsbereite junge Herr teilte uns mit, dass alle heutigen Flüge ausgebucht seien – Spannend, denn wir hätten online noch Plätze (auf unsere Kosten) buchen können. Also, nochmals eine Nacht in Lima, bevor wir dann nach 44 Stunden Reise und 5 Stunden Flug endlich in San José ankamen. An dieser Stelle möchten wir uns daher ganz herzlich bei Peruvian Airlines für dieses Rundum-Sorglos-Paket bedanken. Ein ganz grosses Dankeschön verdient auch der Kundendienst, der uns mit lapidarer Standard-Antwort abgespiesen hat und seither nicht mehr auf E-Mails reagiert. Leider gibt es in Südamerika keine (uns bekannten) Gesetze, die den Passagier schützen (Hinweise willkommen).

Auf einer langen Reise wie der unsrigen ist es beinahe unumgänglich, dass man irgendwann in eine negative Erfahrung in dieser Hinsicht macht. So hoffen wir nun, dass wir dies jetzt hinter uns haben 😊

In San José verbrachten wir erst einmal zwei erholsame Nächte, bevor wir für 4 Tage nach Tortuguero aufbrachen. Im gleichnamigen Nationalpark, welcher berühmt ist als Nistplatz für Meeresschildkröten, unternahmen wir Dschungel-Wanderungen, Kanufahrten und Nachtpirsch. Wir konnten verschiedene Primaten, Kaimane, Echsen, Waschbären, Faultiere, ein Baum-Stachelschwein (ja, das gibt es) und Schlangen bestaunen und genossen die Intimität des kleinen – wenn auch touristischen – Dörfchens. Leider war keine Hochsaison für die Schildkröten, und von den zu dieser Zeit vereinzelten, an Land kommenden Weibchen konnten wir auf unserer Nachtpirsch keine sehen. Zu deren Schutz werden alle Strände ab 18:00 Uhr gesperrt und sind offiziell nur mit akkreditiertem Guide betretbar.

Über San José reisten wir weiter nach La Fortuna, um im Nationalpark um den seit 2010 erloschenen Vulkan Arenal ein paar Wanderungen zu unternehmen. Dabei stolperte Corina beinahe über eine unidentifizierbare Baby-Schlange, sowie eine costaricanische Korallenschlange. Weiter machten wir eine Frosch-Tour, um den Rock-Star unter den Fröschen, den rotäugigen Baum-Frosch zu sichten. Wir waren in der glücklichen Position, neben unzähligen unterschiedlichen Arten auch ein kopulierendes Rock-Star-Pärchen bewundern zu dürfen. Ein weiteres Highlight war die Regenbogen Boa, die wir am Ende des Walks noch entdeckten. Den darauffolgenden ganzen Tag relaxten wir in einer wunderschönen heissen Quelle, welche wir nur mit wenigen anderen Gästen teilen mussten. In den umliegenden Bäumen tummelten sich Affen und über zwanzig Tukane verschiedener Arten. Auf dem Weg zur Therme konnten wir sogar noch ein jugendliches Faultier sowie einen hochgiftigen Pfeilgift-Frosch aus nächster Nähe bewundern.

Weiter gings mit dem Bus nach Monteverde zu unserer letzten Station in Costa Rica. Hier standen zwei weitere Nationalparks bzw. Wald-Reservate auf dem Programm: Monteverde und Santa Elena. In diesen wunderschönen Nebelwäldern mit moos-überzogenen Bäumen und Farnen trafen wir etwas weniger Tiere als erwartet an. Unser Hauptziel war jedoch die Sichtung eines Quetzals, dem mittelamerikanischen Göttervogel. Die früheren Stammeshäuptlinge trugen die bis zu einem Meter langen Schwanzfedern der Quetzal-Männchen als Kopfschmuck. Und wiederum hatten wir Glück, denn ein Quetzal-Pärchen nistet sehr nahe an einem der Trails. Und wie es der Zufall wollte, sind wir genau in den 30 Sekunden dort vorbeigekommen, in denen das Männchen sich vor dem Eingang aufhielt und seine ganze Pracht zur Schau stellte, bevor es für Stunden im Nest verschwand und nur noch die nicht reinpassenden Schwanzfedern zu sehen waren. Wir haben es aber nur gesehen, weil uns eine bereits seit drei Stunden wartende Neuseeländerin darauf aufmerksam gemacht hat – Danke noch einmal an dieser Stelle 😊. Weiter konnten wir eine schöne grosse Tarantel beobachten und entdeckten ein weiteres Tier, welches man sicherlich auch nicht alle Tage zu Gesicht bekommt und dessen Tarnung quasi Perfekt ist: eine moos-mimende Stabheuschrecke (moss mimic stick insect) – ein ganz skurriles Tier, siehe Foto unten. Im Colibri Café knapp ausserhalb des Nationalparks tummelten sich zudem unzählige und unterschiedlichste Kolibris um die mit Zuckerwasser gefüllten Behältnisse.

Costa Rica ist ein wunderschönes, sehr touristisches Land, welches besonders für Naturliebhaber sehr viel zu bieten hat. Nun reisen wir weiter nach Nicaragua, wo sich die leider tödlichen Ausschreitungen gegen die geplanten Reformen von Präsident Ortega und seiner Frau zum Glück wieder gelegt haben.
Strand, wir kommen!

Alle Fotos von Costa Rica findest du hier. 

Tortuguero Beach
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Kaiman
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Mittelamerikanischer Baumstachler (Baum Stachelschwein)
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Waschbären auf Jagd
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Costa Ricanische Korallenschlange
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Vulkan Arenal
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Rotäugiger Baumfrosch
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Regenbogen Boa
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Faultier
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Moos mimende Stabheuschrecke
Moss mimic stick insect

Quetzal
Resplendent Quetzal

Bänkli im Nebelwald von Monteverde
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Kolibri
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