Eine anstrengende Reise führte uns von Kathmandu in Vietnams Hauptstadt Hanoi und zu einem ausgedehnten Mittagsschlaf, bevor wir zu Fuss die Altstadt und die Gegend rund um den Hoan-Kiem-See erkundeten. Dabei machten wir uns schon einmal mit einer der lokalen Spezialitäten – Pho Bo; eine Reisnudelsuppe mit Rindfleischstreifen – bekannt. Am späten Abend trafen dann Nicole, Marco und Roman ein, die trotz anstrengender und langer Reise noch für einen Streifzug durch den Nightmarket und ein paar Biere in der «Beer-Street» zu begeistern waren.
Ausgeschlafen streiften wir am nächsten Tag durch Hanoi und besichtigten die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Ein Highlight der Hauptstadt ist die Bahnstrecke, die mitten durch die Altstadt führt. Das Trasse frisst eine Schneise durch das Häusermeer, die gerade breit genug ist, dass der Zug hindurchfahren kann. Die Anwohner klappen fünf Mal am Tag – so oft fährt ein Zug – ihre Sonnendächer ein (als hätte es in Vietnam Sonne…) und räumen ihre Plastikstühlchen von den Schienen, bevor der Stahlkoloss sich pfeifend ankündigt.
Abendliche, zähe Verhandlungen mit dem Hotelmanager Martin «Tinu» zur Organisation der nächsten Tage kosteten viel Zeit und Nerven, sodass wir uns am Abend bei einer Ganzkörpermassage erholen mussten. Letztendlich fruchteten die Verhandlungen dann aber doch noch und wir buchten einen privaten Fahrer, welcher uns durch den Norden bis fast an die Grenze zu China fuhr sowie einen dreitägigen Cruise in der Halong-Bucht.
Die Tour in den Norden führte vorbei an faszinierenden Landschaften mit Reisterrassen, spitzigen Bergen aus Kalkstein und abgeschiedenen Dörfern. Im «Ba Be» Nationalpark – bekannt für seine drei verbundenen Seen – unternahmen wir eine Bootstour, die uns zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten rund um den See brachte.
Erstaunt waren wir, wie stark der Kommunismus vor allem in der Architektur nach wie vor verankert ist. Auf der gesamten Fahrt konnten wir unzählige entsprechende Bauwerke entdecken und manchmal ertönten in den Städten sogar Parolen und Lieder aus riesigen Lautsprechern und beschallten die Einwohner.
Dass das Wetter und die Temperaturen im Norden in etwa so sind wie in der Schweiz, hätten wir nicht gedacht. Immerhin konnten wir nun die warmen Kleider vom Nepal-Trekking gleich noch einmal verwenden. Selbst in der Halong-Bay, der vermutlich bekanntesten Sehenswürdigkeit in Vietnam und die täglich von durchschnittlich 8’000 Touristen besucht wird, war uns das Wetter nicht sehr gut gesinnt. Immerhin konnten wir am zweiten Abend auf der «Flamingo» für wenige Stunden ein paar Sonnenstrahlen ergattern, die durch die Wolkendecke brachen und uns eine wunderbare Dämmerungsstimmung bescherten.
Allgemein ist das Wetter in ganz Vietnam aktuell eher bescheiden; es wüteten Taifune und ganze Städte stehen oder standen unter Wasser. Daher haben wir unsere Pläne etwas angepasst und gehen früher in Richtung Süden und hoffentlich der Sonne entgegen!
Alle Fotos von Vietnam findest du hier.
Der Zug fährt mitten durch die Altstadt von Hanoi
Frauen verkaufen Früchte an der Strasse